DAS GELD SCHWAMM DAVON...  

Viele Jahre war der leider zu früh gestorbene Kurt Ihling der Finanzminister der Walachei. Er freute sich, wenn bei der Bachfestabrechnung beim Zählen die Geldscheine zwischen den Fingern raschelten. Beim Bachfest 1976 stellte er mit zufriedener Miene fest, dass sich die ganze Arbeit wieder einmal gelohnt hatte.
In der Frühe, gegen Montag hin, genehmigte sich Kurt Ihling noch einen guten Schluck auf den finanziellen Erfolg. Als er aus der Weinlaube an die frische Luft trat, bekam er unerwartete Schwierigkeiten mit dem Bachgeländer, das ihm quer im Wege stand.
Plötzlich sah der Minister Klaus Spissinger voll Entsetzen, wie aus der Hand des Finanzministers einige Geldscheine herunterschwebten und auf den Fluten des Mühlbachs davon zu tanzen begannen. Da erwies er sich als Retter in der Not.
Er sprintete in Rekordzeit den Bach entlang, schwang sich über das Geländer, hielt sich mit einer Hand daran fest, fand mit den Füßen festen Halt auf einem kleinen Vorsprung in der Bachmauer und fischte schließlich mit der anderen Hand einen Schein nach dem anderen aus dem Wasser. Die Finanzen der Walachei waren gerettet.

(Quelle: „Chronik der Walachei – Geschichte und Geschichten einer liebenswerten Oberkircher Stabhalterei“ / ISBN 3-926973-05-6)