Kleine Männer ganz groß

Bei den Walachen ist unter Thomas Prinz Eisen-Erz Kurzarbeit angesagt!

Den Riesenbaustellen in ihrem Grenzgebiet setzt die Walachei die Herrschaft eines kleinen Mannes entgegen. Stabhalter Thomas Prinz Eisen-Erz und seine Mitstreiter haben beim Staatsakt am Donnerstag bewiesen, dass Größe nicht in Zentimetern gemessen wird.

Seit Donnerstag ist auch bei der Stabhalterei Walachei Kurzarbeit angesagt. Der neue Stabhalter Thomas Prinz Eisen-Erz Hodapp hatte die Zeiten des (körperlichen) Wachstums auf niedrigem Niveau beendet. Dafür legte der Chef eines Metallbaubetriebs mit einer fulminanten „Legierungserklärung“, in der er versprach, die Kohlen aus dem Feuer zu holen: „Mit Kurzarbeit kennen wir uns aus. Das sieht man an Gogo und mir“, verwies er auf seinen ebenso kleinen Leimener Mitarbeiter.

Um Ordnung und Unordnung in der Walachei kümmerte sich Thomas Pracht. Der neue „Gemeindevollzugsbeamte“ regte an, beim Stadtbauamt eine Besucherterrasse für die Baustelle einzurichten. So sollten die Kiebitze ihren Standort an der Tiefgarageneinfahrt aufgeben.

Nicht nur zahlenmäßig die größte Gruppe waren die „Singing Spritzers“. Die fünf Feuerwehrmänner widmeten ihre Lieder der Wirtschaftskrise, ihrem Stabhalter „ich bin der Thomas Hodapp, ich mach‘ dir den Balkon“ (zu Melodie von „Mein kleiner grüner Kaktus“) und den Großbaustellen. „Bello, bello, bello OB, dieses Haus tut dem Stadtsäckel so weh“, hieß es bezogen auf die Mediathek zur Melodie von „Wenn bei Capri…“

Die Mediathek hatte es auch dem sächsischen (und sächselnden) Austauschbibliothekar Ronny Knusper (Mario Sackmann) angetan: Sie sehe aus wie der Palast der Republik. „Neben dem Kleinod des historischen Plattenbaus am Marktplatz entsteht ‘ne Polyklink.“ DDR-Import Ronny, der bei der Kommunalwahl mit einer Oberkircher PDS-Ortsgruppe für eine rote Mehrheit im roten Rathaus sorgen wollte, benannte den Staatsakt in „Staatsratssitzung“ um.

Den Wortspieler und Telefonisten im OX („Oberkircher Xundheitszentrum“) gab Hans-Jürgen Kiefer. Auch Kiefer, der sich auf Augenhöhe mit dem Stabhalter bewegt, lieferte bei seinem Auftritt ein gutes Beispiel, dass Inhalte wichtiger sind als Größe. „Eine Mediathek ohne Einrichtung ist wie ein Staatsakt ohne Stabhalter.“

 

Liebe „aldi“ Ursel,
auch wenn die ARZ mal wieder jemanden vergessen hat, mach dir nichts draus, denn wir alle wissen, in der Büdd bist du einfach die Größte!
Ohne dich hätten wir auch dieses Jahr wieder um einiges weniger gelacht
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(Anmerkung der Homepage-Macher)



Plan B konnte in der Schublade bleiben

Kranker Stabhalter war rechtzeitig fit für eine Halbzeit / First Lady wäre eingesprungen.

Den Beinamen Prinz Eisen-Erz hatte sich Walachen-Stabhalter Thomas Eisen-Erz hatte sich Walachen-Stabhalter Thomas Hodapp gegeben. Dass er darüber hinaus noch eisenhart gegenüber sich selbst ist, bewies er beim Staatsakt. Gezeichnet von einer Viruserkrankung, wurde der ehemalige Bottenauer Fußballer auf die letzte Minute fit – und hielt eine viel umjubelte Antrittsrede.

Noch am Donnerstagmorgen war es offen, ob Hodapp überhaupt beim Staatsakt erscheinen würde. Leimen-Stabhalter Simon der Garten(bau)zwerg stellte eine Vermutung auf, wer Hodapp bei der Genesung geholfen haben könnte: die Kinderärzte Burkhard Schütte und Rainer Stiert: „Die wissen, wie man Leute von Thomas‘ Größe aufpäppelt.“

Plan B der Walachen-Minister sah vor, dass Nadine Hodapp einen „Bericht der Krankenschwester“ liefert. Die rhetorisch brillante First Lady musste ihren Mann nicht ersetzen. Dafür erläuterte sie, dass der Spitzname des Stabhalters, „Hode“, nicht von seinem Nachnamen komme, „sondern weil er sich so hängen lässt“. Beim Staatsakt konnte davon keine Rede sein. Thomas Prinz Eisen-Erz ließ sich erst in der Pause gegen einen Pappkameraden austauschen. Die Geschenke verteilte an seiner Stelle Polo Ihling.

 

(Texte: Patric König / Quelle: ARZ vom 21/22.02.2009)