Auf dem Walachen-Rezept stand gesunder Humor

Viel Medizin, wenig Dschungelbuch: Moglis Mannen pflegten Fasent intensiv

Stabhalter Mogli der Intensive regiert seit Donnerstag die Walachei.
Er hat beim Staatsakt die »Sonne« aber nicht zur Intensivstation verwandelt, sondern ins närrische Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Als Mann der tausend Möglichkeiten, der das Wort »unmöglich« aus dem Duden streichen will, präsentierte sich Mogli der Intensive bei seiner Inthronisierung Und für die anderen Stabhaltereien hatte er medizinische Ratschläge parat: »Das Gelbfieber behandelt man am besten mit Leimenwickeln.« Ins Dschungelbuch sah sich der neue Frontmann der Walachei, mit bürgerlichem Namen Stefan Möglich, nur teilweise versetzt: »Es gibt zwar bei uns keinen Tiger, aber bei der Ministerrunde geht’s manchmal zu wie im Raubtierkäfig. Und Affen gibt’s auch genug.« Er entkräftete damit Befürchtungen seines abdankenden Vorgängers Thomas Prinz Eisen-Erz, aus der Walachei würde unter Mogli eine Bananenrepublik.

Nicht ganz so glücklich war First Lady Babsi Räuber über die Berufung ihres Lebensgefährten. Er sei langsam zu alt für diese Sache. Babsi, die aus dem Markgräflerland stammt, hatte Mogli bei der Fasent in Oberkirch kennengelernt. Lange Zeit seien sie maskiert aneinander vorbeigerannt. »Vor sieben Jahren habe ich ihn erstmals ohne Notir-Maske gesehen. So groß war der Unterschied auch nicht.«

Mit Sein und Schein setzte sich auch das eloquente Verkaufsgenie Christian Hirt auseinander, der dem Publikum im Kaffeefahrtsstil die Walachen-Chronik anpries und anschließend Klein-Basel-Stabhalter 3-2-1-Daniel an die Seniorinnen der Walachen versteigerte.  

Seine Mutter Ursel Hirt suchte wieder den Dialog mit dem OB - da sie »krank« war, ließ sie sich per Fernsehübertragung zuschalten. Ihr Fazit zum Ärztehaus: »Wir können uns glücklich schätzen, dass es so viele Leute gibt, die eine Arbeit machen, bei der man nichts verdient.«

Der Gesundheitsbereich hatte es auch Frank Hund angetan, der in bewährter Weise die rechte Hand (»Secondhand«) des Stabhalters mimte und diesmal als Intensivpfleger auftrat. Er pflegte vor allem den Wortwitz: »Oberkirch hat auch so ’ne Art Europa-Park für Mediziner, das Ärztehaus. Das bleibt allen so suspekt, dass sogar der Mühlbach einen Bogen drumherum macht.«

Und zum Schluss kam ein Kleiner mal wieder ganz groß raus: Hans-Jürgen Kiefer sendete als Reporter von »Radio Gaga« vom Glockenturm im Rathaus. »Die Glocken sollen läuten, wenn jemand eine gute Idee gehabt hat. Bisher konnten wir ungestört arbeiten.« Kiefer machte von der Wirtesituation ebenso wenig halt wie vor der »Buckelpiste« in der Tiefgarage« und der Mediathek. Dort sollen nicht nur die Möbel vom Designer sein. Auch Hausmeister Kit Schwendemann müsse einen edlen Anzug tragen, wenn er dort eine Birne auswechsle.


Feuerwehr stopfte Haushaltslöcher

»Singing Spritzers« gaben beim Walachen-Staatsakt den Finanzpolitikern gute Tipps

In langen Unterhosen und ohne Schlauch marschierten diesmal die »Singing Spritzers« ein. Der Feuerwehrchor der Walachen konnte wegen des Umbaus des Feuerwehrhauses nicht auf die gewohnte Ausrüstung zurückgreifen Die sechs Bänkelsänger, angeführt von Wilhelm Huber, widmeten sich diesmal vor allem den Finanzen. Das Loch war in ihrem Lied nicht im Eimer, sondern im Haushalt. Und so klärten Matthias und Franz, Mappus und Willi sowie Angie und Wolfgang im Duett, wie sie das Loch stopfen sollten: mit Möbeln von der Mediathek (Oberkirch), mit Gleisen von der Stuttgarter Bahn (Land) und mit Wachstum bzw. dem Kauf einer CD (Bund).

Für den anschließenden Kanon hatten die Spritzers die Melodie von »Bruder Jakob« gewählt. Der Text: » Oberkirch. Oberkirch, Haushaltsloch, Haushaltsloch, neue Mediathek, neue Mediathek, sie steht doch, sie steht doch.«

 

(Texte: Patric König / Quelle: ARZ vom 13.02.2010)